Negative Prognoseänderungen dominieren

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Negative Prognoseänderungen dominieren

AD-HOC-Meldungen Im Prime Standard wurden im vergangenen Jahr bei 70 % der Prognoseänderungen die Ziele herabgesetzt. Im Jahr 2023 waren die Inhalte noch in der Mehrzahl positiv.

von Knut Wichering, EQS Group

Die Emittenten aus dem Prime Standard veröffentlichten im abgelaufenen Jahr 137 Ad-hoc-Meldungen mit den Schlagwörtern „Prognoseänderung“ oder „Gewinnwarnung“. Diese Zahl liegt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (142). Allerdings hat sich die Stimmung gedreht: Überwogen im Jahr 2023 noch die Anhebungen der Planzahlen, so sorgten die Neuberechnungen der Unternehmen im abgelaufenen Jahr in der Mehrzahl für Ernüchterung. Dies geht aus einer Auswertung der EQS Group hervor, deren weltweites Newswire über 90 % der Emittenten aus dem Prime Standard nutzen. 

Wenig positive Prognoseanpassungen

Im DAX korrigierten 2024 gerade einmal zehn Unternehmen ihre Jahresziele. Im Vorjahr waren es noch fast doppelt so viele. Das führte dazu, dass zwar nur sechs Emittenten und damit zwei weniger als im Vorjahr ihre Planzahlen nach unten anpassten. Allerdings standen den Prognosesenkungen von Daimler Truck, Deutsche Post, Mercedes Benz, Porsche Automobil Holding, Sartorius und Volkswagen auch nur vier Prognoseanhebungen (adidas, Fresenius, Henkel und Zalando) gegenüber sieben weniger als 2023. 

Noch negativer fällt die Bilanz jedoch in den anderen Indizes des Prime Standards aus: Im MDAX wurden bei 25 Anpassungen gleich 17-mal die Ziele gesenkt und im SDAX 28-mal bei 37 Prognoseänderungen. Damit führten im gesamten Prime Standard gerade einmal 30 % der Neuberechnungen zu höheren Jahreszielen. 

Die meistgewählten Schlagwörter

Die Schlagwörter „Prognoseänderung“ bzw. „Gewinnwarnung“ wurden damit beim Versand von Ad-hoc-Meldungen mit großem Abstand am häufigsten gewählt. Dahinter folgten die Personalien, die Inhalt von 74 der insgesamt 744 Insiderinformationen waren, sowie die Kennzeichnungen „Prognose” (67), „Aktienrückkauf" (52) und „Fusionen & Übernahmen” (36).

De- und Downlistings

Der Prime Standard setzte seinen Schrumpfungsprozess im abgelaufenen Jahr fort und verkleinerte sich gegenüber 2023 von 277 auf 273 Unternehmen. Der Negativtrend hat sich damit jedoch abgeschwächt, nachdem das stark regulierte Segment im Jahr 2023 noch 7,3 % seiner Mitglieder verloren hatte.  

13 Unternehmen haben sich 2024 aus dem Prime Standard verabschiedet, darunter bekannte Namen wie die Software AG, die Telefónica Deutschland Holding AG und die MorphoSys AG. Zu den Delistings (beispielsweise CropEnergies AG, SYNLAB, Vitesco Technologies und DFV Deutsche Familienversicherung) kamen unter anderem auch die Wechsel von artnet und creditshelf in den weniger stark regulierten General Standard. 

Demgegenüber standen die Börsengänge von Douglas, PentixaPharm Holding, RENK Group und Springer Nature. Zudem gab es Uplistings von Eleving Group, Formycon, KSB SE, SMT Scharf und der TUI AG, die zuvor an anderen Börsen oder in anderen Marktsegmenten gelistet waren. 

Ad-hoc-Mitteilungen 2024 (2023)

  

Zahl der Emittenten 

Ad-hoc-Mitteilungen gesamt 

Ad-hoc-Mitteilungen je Emittent 

Prognose- änderungen 

DAX 

40 

101 (90) 

2,53 (2,25) 

10 (19) 

MDAX 

50 

103 (101) 

2,06 (2,02) 

25 (24) 

SDAX 

70 

175 (185) 

2,50 (2,64) 

37 (40) 

Sonstige* 

113 + 5** 
(117 + 7)  

365 (394) 

3,09 (3,18) 

65 (59) 

Gesamt 

273 + 5* (277 + 7)  

744 (770) 

2,68 (2,78) 

137 (142) 

*Prime Standard | ** enthalten sind folgende fünf Unternehmen, die im General Standard gelistet sind, zugleich aber einem Auswahlindex angehören: Porsche Holding, Deutsche Wohnen, Adtran Networks, Energiekontor und Sto. Im Jahr 2023 wurden analog sieben General-Standard-Emittenten berücksichtigt.

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